Auf dieser Seite erfahren Sie, wie Sie Ihre eigene Abo-Box erstellen können.
Eine Abo Box ist ein Produktpaket, das regelmäßig, häufig einmal im Monat, nach Hause geliefert wird. Es gibt verschiedene Arten von Abo Boxen, die jeweils unterschiedliche Zwecke erfüllen. Als Inhalt der Boxen können beispielsweise Verbrauchsartikel aus dem Alltag, speziell zusammengestellte und kuratierte Produktvariationen oder Überraschungsprodukte versendet werden.
Welche Vorteile Abo-Modelle mit sich bringen und wie du mithilfe eines 11 Schritte Vorgehensmodells (dem Subscription Model Canvas) deine eigene Abo-Box planen und anbieten kannst und was du dabei beachten solltest, erfährst du in diesem Gastartikel.
Abo Boxen sind für euch als Unternehmer:innen oder diejenigen, die es noch werden wollen ein attraktives Geschäftsmodell. Größter Vorteil ist sicherlich der, dass ihr regelmäßige und somit besser planbare Einnahmen bekommt. Auch Warenbeschaffung und Lagerhaltung könnt ihr dadurch mittelfristig besser koordinieren und kalkulieren.
Grundsätzlich kann innerhalb der Abo Boxen unterschieden werden zwischen:
Beispiele für diese Abo-Boxen: Glossybox*, InStyleBox*
Beispiele für diese Abo-Boxen: Hellofresh*, Marley Spoon*
Beispiele für diese Abo-Boxen: etepetete*, wearewilddeo*
Das “Subscription Model Canvas“ von OMM Solutions ist ein methodisches Werkzeug für das Gestalten und Managen von Abo-basierten Geschäftsmodellen wie bspw. Abo-Boxen.
Im Shop der OMM Solutions GmbH ist unter anderem auch das Subscription Model Canvas zu finden. Bei Fragen zum Thema wenden Sie sich gerne an: [email protected]
Der Name eurer Abo Box muss möglichst einfach und zugleich einprägsam sein. Außerdem sollte eine hohe Aussagekraft dahinter stehen und euer Unternehmen/ eure Marke bestmöglich wiedererkennbar sein. Beispielsweise könnte die Bäckerei Müller eine Müller Brot Box herausbringen. Wichtig ist auch, den Nutzer:innen so simpel und flexibel wie möglich neue Zugänge und Wege zu Ihren Bedürfnissen zu ermöglichen - weg vom Besitzen hin zum Nutzen, weg von der Suche, hin zur Auswahl.
Beispiel(e) zur Veranschaulichung: InStyle Box (beautylove GmbH)InStyle Box*: Stets sind die neuesten Trends und beliebtesten Marken enthalten - eure Kund:innen bleiben immer auf dem aktuellsten Stand. Dabei stehen die enthaltenen Marken im Vordergrund. Bei der Abo-Box handelt es sich um eine Überraschungs-Abo-Box.
Versucht möglichst viel über das aktuelle Kundenverhalten und Trends am Markt herauszufinden - beispielsweise mithilfe kostenfreier Tools wie Google Alerts könnt ihr aktuell beliebte Trends mitverfolgen und deren Entwicklungen analysieren.
Beispiel(e) zur Veranschaulichung: etepetete GmbHEtepetete*: Aboservice speziell für auf Nachhaltigkeit bedachtes, umweltbewusstes Publikum. Es handelt sich um eine Nachschub-Abo-Box (Replenishment).
An dieser Stelle müsst ihr euch auch fragen: Welches Problem meiner Kund:innen soll die Abo-Box lösen und erfüllt die Abo-Box diesen Zweck tatsächlich? Versucht den eigentlichen Wert für Kund:innen aus dem Problem, welches euer Abo-Service lösen soll, so genau wie möglich herauszuarbeiten und herauszustellen. Um eure angebotene Leistung bestmöglich auf die Bedürfnisse der Kund:innen auszurichten, empfiehlt es sich beispielsweise Umfragen durchzuführen.
Beispiel(e) zur Veranschaulichung: SIRPLUS GmbHSIRPLUS*: (Noch genießbare) Lebensmittel werden vor dem Wegwerfen geschützt und zu Kund:innen nach Hause geliefert. Das Problem der Lebensmittelverschwendung wird hierbei gelöst. Dies ist eine Überraschungs-Abo-Box, da es nicht planbar ist, welche Lebensmittel gerettet werden.
Seid kreativ! Visualisierungen und Eye Catcher spielen für Verbraucher:innen eine Schlüsselrolle. Um eure Designvorstellungen zu realisieren, könnt ihr innovative Tools wie Dall-E oder zusätzlich Canva nutzen.
Beispiel(e) zur Veranschaulichung: Foodist GmbHFoodist*: Genussboxen werden im Abo zur Verfügung gestellt (Überraschungs-Abo-Box). Foodist bietet beispielsweise einen Adventskalender und Special Editions verschiedener Promis an. Die Boxen werden ansprechend verpackt, sodass auch das Auspacken zum Erlebnis wird. Es werden auch verschiedene Kundenbedürfnisse adressiert, wie bspw. Vegane Ernährung, Sport/Fitness oder Genuss.
Um eure angebotene Leistung bestmöglich zu vermarkten und zu platzieren, empfiehlt es sich, “Usability Tests” (Gebrauchstauglichkeit Tests) durchzuführen. Um herauszufinden, welche die besten virtuellen Kanäle und Darstellungen für die Vermarktung eurer Leistung sind, gibt es zum Beispiel “Eyetracking” oder “A/B Testing”. Auf diese Weise findet ihr heraus, welche die besten virtuellen Kanäle und Darstellungen für die Vermarktung eurer Leistung sind. Hierfür könnt ihr auch Umfragen mithilfe von Tools wie Surveymonkey oder Mentimeter durchführen.
Beispiel(e) zur Veranschaulichung: HelloFresh Deutschland SE & Co. KGHello Fresh*: Es handelt sich um eine kuratierte Abo-Box. Das heißt, Kund:innen können Inhalte selbst bestimmen. Auch hier gibt es ein besonders positives Erlebnis beim Auspacken der Box. Die Vermarktung erfolgt auch über Platzierungen der Marke bei anderen Anbietern. Beispielsweise HelloFresh Kochboxen für den Thermomix des Anbieters Vorwerk.
Wichtig für euch zu wissen: Vorsicht bei Produkten, die eine Kühlkette benötigen und kurze Mindesthaltbarkeitsdaten haben. Diese eignen sich für die Erstellung einer Abo-Box eher weniger gut.
Beispiel(e) zur Veranschaulichung: Marley Spoon AGMarley Spoon*: Flexible Lieferungen direkt nach Hause. Die Lieferadresse kann beliebig geändert werden. Es handelt sich um eine kuratierte Abo-Box. Das bedeutet, die verschiedenen Rezepte können ausgewählt werden.
Adressiert ihr mit eurem Angebot unterschiedliche und sich verändernde finanzielle Situationen von Kund:innen. Ihr könnt zum Beispiel Classic/Premium-Boxen oder verschiedene Box Sizes in S/M/L anbieten. Bietet ihr Neukund:innen kostenlose oder vergünstigte Willkommens- oder Probierpakete an? Beliebt sind auch flexible Abo-Laufzeiten.
Beispiel(e) zur Veranschaulichung: Degustabox S.L.Degustabox*: Besonderheit des Bezahlmodells: Monatlich werden fix 15,99€ pro Box bezahlt und der gelieferte Warenwert der überraschend zusammengestellten Waren (Überraschungs-Abo-Box) ist garantiert höher als der Preis der Box.
Auch hier bietet es sich gut an, ähnlich wie bei Schritt 3 (“Die angebotene Leistung entwickeln und weiterentwickeln”), bspw. mithilfe von Befragungen herauszufinden, welche Bedürfnisse eure Kund:innen haben. Dadurch findet ihr heraus, durch welche (Neu-)Kombinationen der Wert, den Kund:innen durch euer Angebot haben, noch gesteigert werden kann.
Beispiel(e) zur Veranschaulichung: Amazon Europe Core S.à r.l.Amazon Prime*: Prio Lieferungen ohne Lieferkosten, kostenlose Filme und kostenlose Musik. Außerdem besteht die Möglichkeit auch bei Produktbestellungen Amazon Spar Abos mit Preisvorteilen abzuschließen.
Ihr solltet euch immer die Frage stellen: Was will ich selbst herstellen und wann macht es Sinn auf Partner zurückzugreifen (s. Schritt 10)? Um Schritt 9 erfolgreich zu meistern, solltet ihr die vorherigen Schritte bereits bestmöglich umgesetzt haben. Nur so könnt ihr entscheiden, welche Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse Kund:innen in Bezug auf euer Angebot haben.
Beispiel(e) zur Veranschaulichung: everdrop GmbHeverdrop*: Ein Abo für alles - die clean home box von everdrop: Nutzer:innen entscheiden darüber, welche Inhalte/Leistungen gebraucht werden und stellen die Box selbst zusammen (kuratiertes Abo-Box Angebot). Das Leistungsbündel umfasst neben Waschen, Putzen und Spülen beispielsweise auch Körperpflege oder Accessoires. Die Produkte werden vom Anbieter selbst entwickelt und hergestellt.
Auch hier gilt, ähnlich wie bei Schritt 9: Ihr könnt keine Make-or-Buy Entscheidung (also selbst machen oder Fremd-Leistungen nutzen) treffen, ohne vorher genau evaluiert zu haben, wer warum euren Abo-Service in Anspruch nimmt.
Beispiel(e) zur Veranschaulichung: Fleurop AG (Bloomy Days)Bloomy Days*: Die Blumen stammen von Blumenfarmern und werden dann vom Abo-Anbieter zusammengestellt. Die Kund:innen werden stets von neuen Blumenkombinationen überrascht (Überraschungs-Abo-Box).
Expert:in werden (oder hinzuziehen)! Dadurch hebt ihr euch von anderen Angeboten am Markt ab und bietet Nutzer:innen ein werthaltiges Leistungsangebot.
Beispiel(e) zur Veranschaulichung: Formel Skin Derma GmbHFormelskin*: Digitaler “Hautberater” anstatt einem Hautarzt. Im weitesten Sinne handelt es sich um eine kuratierte Abo-Box. Die Besonderheit: Personalisierte medizinische Formel mit passender Pflege, Reinigung und monatlicher Abstimmung der Wirkstoffe auf die Bedürfnisse der Haut von Kund:innen.
Für den Start einer erfolgreichen Abo Box gibt es einige wichtige Faktoren zu beachten: Online-Marketing, vor allem Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Advertising sowie die Kundenabwanderungsrate (Churn-Rate) als wichtige Kennzahl.
Diese Herausforderungen können dazu beitragen, dass Ihre Abo-Box erfolgreich ist und Ihre Abonnenten zufrieden bleiben:
Informationen zu aktuellen und wichtigen Trends sowie Faktoren der Abo-Ökonomie findest du in diesem Artikel.
Im abo-modell.eu Blog werdet ihr außerdem regelmäßig neue Beiträge erhalten, die euch bei der Erstellung und der Vermarktung eurer Aboservices weiterbringen. Schau gerne auch hier vorbei, um noch mehr über Abo-Modelle zu erfahren oder auch direkt auf dem LinkedIn Kanal von Abo-Modell.eu. Die Expert:innen der OMM Solutions GmbH stehen euch bei Fragen zusätzlich zur Verfügung.
Und falls du nach dem vielen Lesen einfach mal nur Zuhören möchtest, dann kannst du gerne auch einmal in den Podcast INNO Pulse der OMM Solutions GmbH reinhören. Empfehlen können wir dir beispielsweise diese Folge vom September 2022 über die Skalierung von Abo-Modellen im Mobilitätsmarkt am Beispiel der ViveLaCar GmbH.